Der Ständerat lehnt anders als der Nationalrat die Einführung von Titeln wie «Professional Bachelor» für die höhere Berufsbildung ab. Zu diesem Schluss kam die kleine Kammer am Donnerstag dieser Woche. Die entsprechende Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» von Nationalrat Matthias Aebischer ist damit vom Tisch. Der Ständerat beauftragte andererseits den Bundesrat, einen Bericht über die höhere Berufsbildung mit Fokus auf Fragen zur Arbeitsmarktsituation der betreffenden Absolventen/innen, zur Titelfrage, Titeläquivalenz und Durchlässigkeit zwischen höherer Berufsbildung und Hochschulen vorzulegen.
FH SCHWEIZ sprach sich stets gegen die Motion aus, genauso wie der Bundesrat, das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), der Schweizerische Arbeitgeberverband und andere. Wir sind daher sehr erfreut über diesen Entscheid des Ständerats. Dies zeigt, dass unsere Argumente überzeugten. Die Arbeit des Beirats FH SCHWEIZ möchte ich in diesem Zusammenhang besonders hervorheben.
Die Abschlüsse der höheren Berufsbildung sind in der Schweiz anerkannt. Um diese Wertschätzung auch im internationalen Kontext zu garantieren, schlägt FH SCHWEIZ vor, die Abschlüsse in einen nationalen Qualifikati-onsrahmen (NQR) einzuordnen. Das SBFI ist gegenwärtig daran, dies zu tun. Die Arbeiten am nationalen Qualifikationsrahmen für die Berufsbildung (kurz: NQR-BB) laufen auf Hochtouren. Der NQR-BB hat zum Ziel, das Berufsbildungssystem transparent und vergleichbar zu machen. Eine entsprechende Verordnung trat im Oktober in Kraft. Wir versprechen uns einiges vom NQR-BB – insbesondere in der zentralen Frage der Aufwertung der Abschlüsse der höheren Berufsbildung im Ausland.
In drei Wochen ist es so weit. Das Hochschulförderungs- und Koordinationsgesetz (HFKG) tritt in Kraft. Lange und intensive Jahre der Ausarbeitung liegen dann hinter uns. Bestehende Organe wie die Rektorenkonferenz der Fachhochschulen (KFH) oder die Eidgenössische Fachhochschulkommission (EFHK) werden per Ende Jahr aufgelöst und durch neue Organe ersetzt. Im Magazin INLINE haben wir darüber berichtet. Für FH SCHWEIZ ist die Arbeit damit nicht zu Ende. Wir wollen auch künftig Einfluss nehmen können. Wir werden unsere hervorragenden Kontakte zu anderen Organisationen der Arbeitswelt oder zum SBFI in diesem Sinne nutzen und unsere Anliegen platzieren. Mit betreffenden Stellen und Partnern sind Gespräche angesetzt oder in Planung. KFH und EFHK waren bislang im Beirat FH SCHWEIZ vertreten. Wir möchten mit den neuen Hochschulorganen eine ähnliche Lösung finden. Wir werden darüber zu gegebener Zeit informieren.