Die Bolognareform hat die Gestalt eines Hochschulstudiums grundlegend verändert. So auch an Fachhochschulen. Begriffe wie ECTS-Credits, Bachelor oder konsekutiver Master prägen gemeinhin die Diskussion. Die FH SCHWEIZ rückte im Rahmen einer Roadshow – acht Informationsveranstaltungen in der ganzen Schweiz – die ersten Erfahrungen der Arbeitswelt mit den neuen «Bologna»-Abschlüssen der Fachhochschulen in den Vordergrund. «Das Interesse war sehr gross. Über 700 Personen aus der Praxis haben unsere Roadshow besucht», sagt Toni Schmid, Geschäftsführer der FH SCHWEIZ. Die Roadshow tourte zwischen Anfang September 2011 und Ende Januar 2012 durch die Schweiz.
Überblick dringend nötig
Mit der aktuellen Ausbildungsarbeit der Fachhochschulen ist die Praxis weitgehend zufrieden. Frischdiplomierte (Bachelor, Master) weisen daraufhin, dass der Berufseinstieg im Normalfall problemlos gelingt. Von Unternehmerseite her werden trotzdem Forderungen laut: Orientierungs- und Einordnungshilfen zum Thema «Bologna» sind notwendig. «Solche Hilfen würden die Arbeit in der Praxis erleichtern. Das ist eine klare Forderung der Praxis. Welche Ausbildung eignet sich für welche Tätigkeit? Wo liegen die konkreten Unterschiede zwischen verschiedenen Weiterbildungsangeboten? Wo liegen die Unterschiede zwischen der Bachelor- und Masterstufe? Solche Fragen müssen beantwortet werden», erklärt Toni Schmid. Hilfreich wäre ausserdem eine noch klarere Positionierung der Ausbildung von Fachhochschulen. «Der Praxisbezug der FH-Ausbildung darf auf keinen Fall verwässert werden. Darüber herrscht Einigkeit in der Praxis», so Toni Schmid. Inhalt und Form von Studiengängen sollten den Anforderungen der Praxis so weit wie möglich entgegenkommen.
Auslanderfahrung sammeln
Der Arbeitsmarkt fordert Kompetenz, Motivation und Persönlichkeit. Neben der Fachkompetenz sind Sozial- und Selbstkompetenz sowie Fremdsprachenkenntnisse und Teamorientierung zentrale Aspekte, welche die Praxis von Frischdiplomierten einfordert. «Auslanderfahrung ist dabei wichtig. Studierende sollten Gelegenheit haben, diese im Laufe des Studiums auf diese oder andere Weise zu pflegen», sagt Toni Schmid. Der enge Bezug zum lokalen Gewerbe sollte die Fachhochschule dennoch nie aus den Augen verlieren.
FH SCHWEIZ fördert Austausch
Die Erkenntnisse der Roadshow werden gegenwärtig detailliert ausgewertet. Für Toni Schmid ist klar: «Wir werden den Austausch zwischen Praxis und Fachhochschule weiterhin stark fördern. Weitere Massnahmen werden wir in den kommenden Monaten ergreifen.» Eine eigens dafür gegründete Arbeitsgruppe aus Exponenten der Praxis wird diese Arbeit begleiten.