2. FH-Forum - Das Potenzial FH. Erkennen, fördern und nutzen.

Freitag, 19. Juni 2015, Lilienberg, Ermatingen

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Das zweite FH-Forum von FH SCHWEIZ fand Mitte Juni im Unternehmerforum Lilienberg in Ermatingen statt. In idyllischer Umgebung konnten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Politik und Wirtschaft zum FH-Potenzial austauschen.

Es ist viel vom Mangel an Fach- und Führungskräften die Rede. Diesem Mangel lässt sich das Potenzial entgegensetzen, das Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen bieten können. Das zweite FH-Forum diskutierte Themen rund um dieses «Potenzial FH». Wie fördert man dieses Potenzial richtig? Wie weckt man bei Berufs- und FH-Abgängern den nötigen Unternehmergeist?

Ist der Fachkräftemangel hausgemacht?
Der Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation, Mauro Dell'Ambrogio, betonte in seiner Rede die Wichtigkeit des FH-Profils. Die Fachhochschulen würden sich von den anderen Hochschultypen unterscheiden, was zum einmaligen Ausbildungsprofil ihrer Absolventinnen und Absolventen führe. Diese Andersartigkeit sei wichtig. Die Schweiz wolle mit dem Fortschritt mithalten, und das erfordere verschieden ausgebildete Fachkräfte. Der Arbeitsmarkt verlange diese Vielfalt. Und FH-Absolventinnen und -Absolventen kämen dieser Nachfrage dank ihres Profils nach. Daher: FH-Profil solle so bleiben, wie es sei.

Was heisst «die Berufsbildung attraktiver machen»?
Swissmem-Präsident Hans Hess zeigte in seinem Referat auf, dass man bei der Jugend schon früh das Interesse an Technik wecken sollte. So liesse sich die Berufsbildung attraktiver machen. Hess sieht die Berufsbildung sowie die Fachhochschulen als Basis für den Abnehmermarkt. Er betonte aber auch, dass der Fachkräftemangel weiterhin bestehen bleiben werde.

Von der Praxis zum Glück
In verschiedenen Gesprächsrunden wurde das Thema «Potenzial FH» aufgenommen und weiter vertieft. So gaben Rudolf Minsch (Leiter Wirtschaftspolitik & Bildung von economiesuisse) und Bruno Weber-Gobet (Leiter Bildungspolitik von Travail.Suisse) Auskunft über den Einbezug der Wirtschaft in die neue Hochschulkonferenz. Die Schweizerische Hochschulkonferenz ist das oberste hochschul­politische Organ der Schweiz.

René Gut bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in sein Tun als CEO der DIWISA Distillerie Willisau SA, und zwar unter dem Motto «No Risk – No Fun». Robert Heinzer, Leiter Organisation & HR bei Victorinox, beschrieb, welchen Platz die Berufsbildung bei Victorinox einnehme. Schliesslich ging Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre und FH-Dozent, der Frage nach, ob Geld wirklich glücklich mache.

Wie gehen Unternehmen mit dem Potenzial um?
Nadine Gembler verantwortet Personal und Ausbildung bei Coop Schweiz. Die FH-Absolventin zeigte auf, dass man alles erreichen könne, sofern man an sich arbeite. Dies untermauerte sie mit einigen Laufbahnbeispielen innerhalb der Coop. Coop setzt auf die Förderung der eigenen Talente und betreibt dazu ein Talentmanagement. So lässt sich dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Zur Erinnerung: Das FH-Forum findet einmal im Jahr statt. Es greift aktuelle Themen aus dem Umfeld der Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen auf. Die Veranstaltung richtet sich vorrangig an Mitglieder von FH SCHWEIZ, an die Mitgliedorgani­sa­tionen von FH SCHWEIZ sowie an interessierte Kreise.

Programm


Begrüssung und Einführung
Christian Wasserfallen
Präsident FH SCHWEIZ, Nationalrat,
Präsident WBK-N

Christian Neuweiler
Präsident Industrie- und
Handelskammer (IHK) Thurgau,
Inhaber Neuweiler AG

Inputreferate
Ist der Fachkräftemangel hausgemacht?
Fachhochschulen spielen eine wesentliche Rolle in der Aus- und Weiterbildung. Sie könnnen dem Fachkräftemangel vorbeugen, vorausgesetzt, sie werden von der Politik unterstützt: durch eine Stärkung ihrer Profile und einen besseren Zugang.

Mauro Dell'Ambrogio
Staatssekretär Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI

Was heisst «die Berufsbildung attraktiver machen»?
Die Föderung einer zeitgemässen und attraktiven Berufsbildung ist eine Grundlage für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft. Was braucht es, damit die Berufsbildung für Jugendliche attraktiv bleibt?

Hans Hess

Präsident Swissmen

Gesprächsrunden 1

A

Wirtschaft und Hochschulkonferenz
Was ist Sinn und Zweck der Vertretung von Arbeitgebern (economiesuisse) und Arbeit- nehmern (Travail.Suisse) in der neuen Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK)? Wie erfolgt die Vernetzung mit der Wirtschaft?
Moderation: Norman Bandi, Handelszeitung Special (Leitung)
Rudolf Minsch
Leiter Wirtschaftspolitik
& Bildung economiesuisse

Bruno Weber-Gobet
Leiter Bildungspolitik Travail. Suisse

B

No Risk – No Fun
Am Beispiel der Distillerie Willisau mit den weltbekannten Getränken wie «Trojka» oder «Jägermeister» werden unternehmerische Entscheidungen und Innovationen besprochen.
Moderation: Christian Wasserfallen, Präsident FH SCHWEIZ

René Gut

CEO & FH-Absolvent, DIWISA Distillerie Willisau SA

Gesprächsrunden 2

C

Attraktive Berufsbildung
Wie kann Berufsbildung für Jugendliche und für Arbeitgeber attraktiv und nachhaltig gestaltet werden? Ein viel beachtetes Praxisbeispiel kennen lernen.
Moderation: Margret Omlin, Beirätin FH SCHWEIZ

Robert Heinzer
Leiter Organisation & HR, Mitglied der Geschäftsleitung Victorinox

D

Macht Geld glücklich?
Welchen Einfluss haben die Löhne auf unsere Zufriedenheit? Der Bestsellerautor untersucht mit Bezug auf die aktuelle FH-Lohnstudie den Zusammenhang zwischen Glück und Einkommen.
Moderation: Christoph Vollenweider, Leiter Unternehmertum

Mathias Binswanger
Professor für Volkswirtschaftslehre & FH-Dozent, «Glücksforscher»

Schlussreferat
Wie gehen Unternehmen mit dem Potenzial um?
Wie erkennen, fördern und nutzen Arbeitgeber am Beispiel Detailhandel das Potenzial von Mitarbeitenden und welche Empfehlungen lassen sich damit für heutige und zukünftige FH-Absolventinnen und FH-Absolventen ableiten?

Nadine Gembler

Leiterin Personal und Ausbildung Coop Schweiz, FH-Absolventin

Ab 17 Uhr Apéro riche